Arbeitsvermittlung war noch nie so schwierig, sagt eine Verantwortliche der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung (SAB), die langzeitarbeitslosen hilft. GZ-Leser können die SAB nun unterstützen.
Ein Artikel von Claudia Burst (GEISLINGER ZEITUNG)
Seit zwölf Jahren ist Stefan Tielesch Anleiter in der Fahrrad-Recyclingwerkstatt in Geislingen. Er demonstriert, wofür die mobilen Werkzeug-Wagen benötigt werden. © Foto: Markus Sontheimer
Acht Arbeitsstationen gibt es in der Fahrrad-Recyclingwerkstatt der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung im Landkreis Göppingen (SAB) in Geislingen. Die Teilnehmer der Wiedereingliederungsmaßnahmen für den Arbeitsmarkt nehmen dort gebrauchte Fahrräder aus und bauen daraus wieder fahrtüchtige Drahtesel, um sie anschließend zu verkaufen.
Im Zentrum jeder Arbeitsstation steht ein Fahrrad-Montage-Ständer, entlang der Wände befinden sich Werkbänke, darüber hängt das notwendige Werkzeug. Alles sortiert nach Größe, sodass die je drei oder vier Mitarbeiter schnell das richtige Werkzeug finden. „Das sieht gut aus, aber effektiv ist das nicht“, sagt Anleiter Stefan Tielesch und demonstriert auch, warum. Er setzt sich auf einen Rollhocker unter das aufgebockte Fahrrad und stellt fest, dass er dieses oder jenes Werkzeug benötigt. Dann rollt er zur Seite, geht zur Wand, holt den Schraubenschlüssel, geht zurück zur Arbeitsposition, der Schraubenschlüssel hat die falsche Größe, wieder aufstehen …
Die Arbeit ist praktischer mit Werkzeugwagen
Um effektiver arbeiten zu können, wünschen er und die derzeit 37 Teilnehmer in der Fahrradwerkstatt sich von den Lesern der GEISLINGER ZEITUNG im Rahmen der GZ-Aktion „Gemeinsam geht’s besser“ mobile Werkzeugwägen für sieben der acht Arbeitsstationen. Einen solchen Werkzeugwagen besitzen sie bereits – und wissen daher, wie praktisch der schnelle Zugriff aufs Werkzeug aus der Arbeitssituation heraus ist.
Seit fast 20 Jahren ist die Fahrrad-Recyclingwerkstatt die Geislinger Abteilung der Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung. Langzeitarbeitslose Menschen sowie Menschen mit Fluchterfahrung lernen hier fundiertes Fachwissen rund ums Fahrrad. Sie lernen den Umgang mit Werkzeug, Ordnung zu halten, im Team zu arbeiten. Sie lernen eigene Talente erkennen und erworbenes Wissen weiterzugeben. Aber vor allem lernen diese Menschen, die jahrelang aus unterschiedlichen Gründen arbeitslos waren und oft bereits resigniert hatten, dank der Unterstützung der Mitarbeiter der SAB wieder ihren Tag zu strukturieren, sich zu motivieren und neue Lebenshoffnung zu schöpfen.