Die SAB informiert Unternehmen aus dem Kreis über ihre Arbeit
Göppingen. Neue Freunde und Unterstützer für die Arbeit der Staufen Arbeits- und Beschäftigung gGmbH (SAB) zu gewinnen war das Ziel einer Veranstaltung auf dem Waldeckhof in Jebenhausen. Zu einem von der Kreissparkasse Göppingen spendierten festlichen Abendessen mit Produkten vom Waldeckhof trafen sich Unternehmer aus dem Landkreis, um aus erster Hand mehr über das Wirken der SAB zu erfahren.
Die SAB leistet im Landkreis vorbildliche Arbeit, doch finanziell ist sie nicht auf Rosen gebettet. Vor allem bei Anschaffungen ist sie auf Spenden angewiesen. Um Unterstützer für die SAB zu gewinnen, wurde vor vier Jahren der Freundeskreis Waldeckhof aus der Taufe gehoben. Um diesen Kreis zu erweitern wurden jetzt potenzielle Mitstreiter zu einem festlichen Abendessen eingeladen. Sparkassen-Chef Dr. Hariolf Teufel, selbst Mitglied im Freundeskreis, hieß die Gäste willkommen und unterstrich die von der SAB geleistete Arbeit, die Langzeitarbeitslosen und psychisch Kranken zu Gute komme. Als einen wichtigen Player im sozialen Bereich bezeichnete Landrat Edgar Wolff, Schirmherr des Freundeskreises Waldeckhof, die SAB. Sie ermögliche mit ihren Geschäftsfeldern Menschen an den Arbeitsmarkt heranzuführen, die sonst ins Abseits der Gesellschaft rutschen würden. Deshalb könne das Wirken der SAB mit ihrer rührigen Geschäftsführerin Karin Woyta nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Zwischen den Vorspeisen – einem feinen Blattsalat und einer delikaten Kürbiskernsuppe – und dem Hauptgang – einem Braten vom Limburger Rind mit Spätzle und Wirsinggemüse – bestens zubereitet von Herrn Eberhardt, Betriebsleiter Aramark GmbH in der KSK und serviert von Mitarbeitern der SAB, stellte Karin Woyta das Sozialunternehmen mit seinen Aufgaben vor, berichtete von den Projekten, den Zuschüssen vom Europäischen Sozialfonds und des Landkreises, von den verschiedenen Geschäftsfeldern – von der Landwirtschaft über die Molkerei, den Fahrradladen, die Hauswirtschaft bis zum „Suppentöpfle“ in der Göppinger Innenstadt. Gut 300 Teilnehmer an den Maßnahmen zählt die SAB im Jahr.
Warum sich Menschen für die SAB und ihre Projekte engagieren, kitzelte Rüdiger Gramsch aus den Gästen einer kleinen Talkrunde heraus. Marc Kersting, der Bürgermeister von Süßen, beauftragt die Mitarbeiter der SAB gerne für Arbeiten, für die sein Bauhof sonst keine Kapazitäten hat. Zum Beispiel sei ein Teich gesäubert worden. Über die SAB-Arbeiter konnte sich Kersting nur lobend äußern und stellte zufrieden fest, dass Kommunen von dem Angebot nur profitieren könnten. Zugleich könnte man den Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chancen haben, eine sinnvolle Beschäftigen ermöglichen.Lob für die SAB-Arbeit kam auch von Frank Weigele, dem technischen Geschäftsführer der EWS in Uhingen. Die Firma habe schon mehrere Mitarbeiter, die aus Maßnahmen der SAB gekommen waren, eingestellt und damit stets gute Erfahrungen gemacht. Darüber sei er auch mit der SAB in Kontakt gekommen und engagiere sich deshalb gerne für diese soziale Einrichtung.
Stefan Klebert, bis vor zwölf Monaten Vorstandsvorsitzender der Schuler AG in Göppingen und jetzt in gleicher Position beim Düsseldorfer GEA-Konzern, dem weltweit größten Systemanbieter für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie, verriet, dass ihn vor einigen Jahren der Betriebsrat von Schuler zum Waldeckhof brachte. Bei der Weihnachtsfeier seien Spenden gesammelt worden, die habe man von der Unternehmensleitung verdoppelt und die Spende dann gemeinsam übergeben – auf dem Waldeckhof. Damals habe er auch das erste Mal ein Lämmchen im Arm gehalten. Klebert ist von der Sinnhaftigkeit der Arbeit der SAB überzeugt und will auch nach seinem Umzug ins Rheinland der Göppinger Einrichtung die Treue halten.
Gramsch hatte vor der Talkrunde den Weg zur Freundeskreis-Gründung skizziert. Begonnen hatte alles 2014, als der Fortbestand der SAB wegen diverser Änderungen in der Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung auf der Kippe stand. Einige Freunde – der ehemalige Rektor der Hochschule Nürtingen Geislingen, Prof. Werner Ziegler, das ehemalige Vorstandsmitglied der Kreissparkasse, Prof. Bernhard Kopf, Stadtdiakon Norbert Köngeter, der Diplom-Psychologe und Business-Coach Manuel Morreti und er, Gramsch – hätten zusammen mit Karin Woyta und der stellvertretenden Geschäftsführerin, Kathrin Holzheu, nach zusätzlichen Einnahmequellen gesucht. Eine Ausweitung der Produktion und Dienstleistungen der SAB sei wirtschaftlich nicht möglich gewesen. Deshalb habe man zum einen die Gespräche mit der Kreispolitik gesucht, um eine höhere Förderung durch den Landkreis zu erreichen (was auch gelungen sei), zum anderen aber mit der Gründung des Freundeskreis auch weitere Unterstützer für die SAB gefunden. Beides habe der SAB geholfen, zu überleben.
Ein schmackhaftes Zwetschgenkompott mit Schafmilcheis vom Waldeckhof beschloss dann den geselligen Abend, bei dem die Gäste auch untereinander neue Kontakte knüpfen konnten.
Informationen über den Freundeskreis Waldeckhof gibt es übrigens auch auf dem Weihnachtsmarkt am 30. November von 12 bis 20 Uhr auf dem Hofgelände in Jebenhausen. Bei der Veranstaltung erhält die SAB für verschiedene Käsespezialitäten aus der hofeigenen Molkerei die „Goldene Käseharfe“ vom Verband für handwerkliche Milchverarabeitung und von Bioland Urkunden für beste Biofleisch- und wurst.